Über die Naturfreunde Radolfzell
Frieden und Wohlfahrt allen Menschen auf Erden, die arbeiten und guten Willens sind. Wir Naturfreunde wollen Naturfreund sein und bleiben. Mit Liebe in den Herzen wollen wir hoffen auf die Zeit, wo alle Menschen Menschen werden. Berg frei und Mensch frei
So hieß es im Gründungsausruf der Naturfreunde 1895 in Wien. Ein herausragendes Ziel der Gründungsväter war es, die Arbeiter und ihre Familien trotz ihrer knapp bemessenen Freizeit und ihren beschränkten finanziellen Möglichkeiten aus den Industriestädten hinaus in die Natur zu führen. Doch was waren es für Männer, die den Touristenverein "Die Naturfreunde" gründeten?
Karl Renner, ein Student, späterer Bundespräsident von Österreich, Georg Schmiedl, ein sozialistischer Lehrer und Freidenker und Alois Rohrauer, ein Handwerker, fanden sich 1895 aufgrund einer Anzeige in der Wiener "Arbeiterzeitung" zusammen, um eine touristische Neigungsgruppe innerhalb der sozialdemokratischen Partei zu gründen. Wenig später wurde aus diesem losen Zusammenschluss ein ständiger Verein gebildet. Dieser Verein sollte neben die alpinen Vereine des Bürgertums treten und durch geringe Mitgliedsbeiträge dem Arbeiter die organisierte Teilnahme am Bergsport möglich machen.
Die Wurzeln der aktuellen Umweltproblematik reichen zurück in die Zeit der industriellen Revolution. Dieser Problematik bewusst, begleiten die Naturfreunde seit ihrer Gründung die Entwicklung und Zunahme der Umweltzerstörung mit kritischem Blick.
Weg vom Kartenspiel in den Wirtshäusern, hinaus in die Natur
Mir dieser Devise konnte die Naturfreundebewegung in den ersten Jahren tausende Mitglieder gewinnen. Der Touristenverein war jedoch von Anfang an mehr als eine Wanderbewegung. Neben verschiedenen Selbsthilfeeinrichtungen wie z.B. Konsumvereine, wurde auf Fortbildungsmöglichkeiten für Arbeiter und ihre Familien großer Wert gelegt. In verschiedenen Fachgruppen konnten so viele Arbeitnehmer, denen der Zugang zu weiterführenden Schulenverwehrt wurde, ihre Talente, gerade in naturwissenschaftlichen Bereichen, entdecken und fördern. Nach der Jahrhundertwende wurden die ersten Ortsgruppen ausserhalb Österreichs gegründet. In München bildete sich 1905 die erste Ortsgruppe in Deutschland.
Jedes Haus, das neu entsteht, ist ein Stück Klassenkampf
Mit diesem Leitspruch wurde auch der Aufbau eines eigenen Häuserwerks forciert. Auch wenn der Naturfreundebewegung noch heute das Image des Häuslebauer-Vereins anhaftet, so muß doch der geschichtliche Hintergrund berücksichtigt werden. Bereits 1897 wurde eine Baugruppe gegründet, die durch Spenden, Beiträge und Eigenleistungen Wegerschließung und Häuserbau ermöglichen sollte.
So konnte 1907 das erste Naturfreundehaus auf dem Padasterjoch eröffnet werden. Trotz arger Finanzschwierigkeiten wurde der Häuserbau energisch forciert, da kaum günstige Übernachtungsmöglichkeiten für Arbeiter zur Verfügung standen und der Deutsch-Österreichische Alpenverein (DÖAV) proletarischen Wanderern ausgesprochen ablehnend gegenüberstand. Nachdem der DÖAV darüberhinaus einen "Arier"Paragraphen beschloss, war dies ein weiterer Anstoß, den proletarischen Wanderer unabhängig zu machen. So konnten bis zum 1. Weltkrieg 30 Häsuer fertiggestellt werden. Die Naturfreundebewegungwar und ist mir ihrer Vielzahl von Strömungen auch mit anderen Bereichen der Gesellschaft verbunden. Die Naturfreunde sind von Anfang an als touristische Gruppe gebildet worden. Dieser Gesichtspunkt alleine betrachtet würde aber vergessen machen, dass die Naturfreunde ganz eng mit der Arbeiterbewegung zusammenhängen und sie sich mit ihren Aktivitäten in erster Linie auf die Bedürfnisse von Arbeitnehmern beziehen. Darüberhinaus waren und sind die Naturfreunde Teil einer Arbeiterkulturbewegung, die im Verhältnis zur Natur den wichtigen Aspekt der Kultur aufgreifen und so dieses Verhältnis weiterentwickeln.
In Österreich und in Deutschland steigen bis zum ersten Weltkrieg die Mitgliederzahlen auf jeweils 10.000. Diese Entwicklung ist um so beachtlicher, da es Freizeit in größerem Umfang nicht gab, die Arbeitszeit von Montag bis Samstag 12 - 16 Stunden betrug und die Arbeit durch die Ausläufer der Sozialisten Gesetze von Bismarck zusätzlich behindert wurde. Die zahlreichen Kultur- und Bildungsveranstaltungen waren von einem lebensreformerischen Geist voller naturromantischer und idealistischer Illusion getragen.
Von Anfang an waren die Naturfreunde eine Familien-Selbsthilfeorganisation für die gesamten Freizeitinteressen. Sie unternahmen Wochenendausflüge und engagierten sich für Fahrpreisermäßigungen, ein freies Wegerecht und den öffentlichen Zugang zu den Erholungsgebieten. Hierin begründet sich auch der Gruß "Berg frei".
Kinderlager und Wochenendbetreuungen, Kinderwanderungen und Jugendgruppenarbeit sollten die von den Arbeitereltern nicht leistbare Aufgabe einer umfassenden Erziehung und Bildung erfüllen.
Doch wie fing es in Radolfzell mit den Naturfreunden an?
Wilhelm Leingruber, Joseph Öxle, Gustav Schiller sind nur einige von den Männern und Frauen, die sich im April 1922 im Gasthaus Schwert trafen um auch für die Radolfzeller Arbeiter eine sinnvolle Freizeitgestaltung zu ermöglichen. Zum großen Teil waren auch sie Arbeiter und haben somit erkannt, dass sie, die im Alpenverein damals nicht akzeptiert waren, bei den Naturfreunden nicht nur wandern konnten, sondern sich in Gesprächen und Vorträgen weiterbilden konnten. So mancher von ihnen war ein kleiner Naturwissenschaftler, der z.B. über die geologischen Veränderungen der Bodenseeregion im Laufe der verschiedneen Eiszeiten mehr Kenntnis besaß, als so mancher studierte Geologe. Über diese Freizeitinteressen hinaus entwickelten sich die Radolfzeller Naturfreunde zu einer Selbsthilfeorganisation, was sich z.B. in der Mitgliedschaft im Konsumverein Konstanz verdeutlichte.
Die Naturfreunde hatten von jeher den Anspruch und das Streben nach Toleranz, Meinungsvielfalt, Solidarität und Internationalismus, so dass sie Ende der 20er Jahre und Anfang der 30er Jahre von den antidemokratischen Kräften, die in dieser Zeit in der Weimarer Republik die Oberhand gewannen, behindert wurden. Für Deutsch-Nationale und Nazis waren die Naturfreunde, wie alle anderen Teile der sozialistischen Arbeiterbewegung, "Vaterlandslose Gesellen". Mit dem Sieg des Faschismus, dem Verbot von KPD, SPD und Gewerkschaften wurde auch allen Natrufreundegruppen die Aktivitäten untersagt. Mit der Auflösung des Arbeiter-Sportkartells wurden auch die Radolfzeller Naturfreunde verboten. Nicht wenige waren der Hetzjagd durch die Nazis ausgesetzt und verbrachten so viele Jahre im aktiven Widerstand. Durch ihr Weltbild konnten und wollten sich viele von ihnen nicht in die private Nische zurückziehen. Begünstigt durch die Grenznähe formierte sich in der Bodenseeregion eine Opposition gegen Hitlerdeutschland, an der auch Naturfreunde beteiligt waren. An dieser Stelle ist vor allem Heinrich Weber zu nennen, der als Fluchthelfer von Markelfingen aus seinen Teil zum antifaschistischen Kampf beigetragen hat. Im Rahmen der Aktion "Gitter", die durch eine große Verhaftungswelle im August 1944 gekennzeichent war, wurde auch Heinrich Weber von der Gestapo verschleppt und starb am 25. September 1944 im KZ in Mauthausen. Dieses Schicksal war kein Einzelfall und so spielte die Einstellung der Naturfreunde gegen das NS-Regime auch nach dem "1000 jährigen Reich", welches nur 12 Jahre dauerte, eine wesentliche Rolle.
Den wiedergründungen der verschiedenen Naturfreundegruppen waren die jeweils zuständigen Militärregierungen sehr positiv gesonnen, und so konnten die badischen Naturfreunde schon 1945 ihre Gründungsversammlung abhalten.
Am 24. August 1945 wurde die Ortsgruppe Radolfzell wiedergegründet. Gustav Schiller, Ernst Troll und Wendelin Praster nahmen die Geschicke des Vereines als Männer der ersten Stunde in ihre Hände. Schon bald nach der Wiedergründung wurde der Wunsch nach einem eigenen Naturfreundehaus wach. Trotzdem vergingen nohc über acht Jahre bis dieses Vorhaben verwirklicht werden konnte.
Am 19.05.1955 konnten im Rahmen einer Feierstunde die Schlüssel des Hauses an Jugendleiter Egbert Hanser übergeben werden. Als ein Haus der Jugend, junger Familien und der Begegnung konnte die Einrichtung seither genutzt werden.
Die Radolfzeller Ortsgruppe nahm dank aktiver Mitglieder eine positive Entwicklung. Durch ihr ehrenamtliches Engagement haben viele Persönlichkeiten die Geschicke des Vereins gelenkt und ihm Profil verliehen.
Heute sind die Naturfreunde ein internationaler Verband, der in allen Ländern Europas zu Hause ist. Die Aktivitäten der einzelnen Landesverbände und Ortsgruppen sind weit gestreut. Vom Wandern über das Fotografieren bis Esperanto reichen die Aktivitäten. Darüberhinaus dürfen wir Naturfreunde auch unsere gesellschaftspolitische Verantwortung nicht vergessen. Mit unseren Aktivitäten in der Friedensbewegung zu beginn der achtziger Jahre, in deren Zusammenhang 1987 auch das Radolfzeller Naturfreundehaus zur "Atomwaffenfreien Zone" erklärt wurde und unserer Präsenz in der Umweltbewegung, sind wir Naturfreunde gerade auch heute aufgefordert, Positionen zu gesellschaftlichen Entwicklungen zu erarbeiten und klar Stellung zu beziehen. Als Verband für Umwelt, Touristik und Kultur nehem ndie Naturfreunde bei der Entwicklung und Umsetzung eines sanften Tourismus gegenüner anderen Freizeit- bzw. Umweltorganisationen eine Vorreiterrolle ein. Durch die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, jungen Familien und Senioren sind die Naturfreunde aber auch Sprachrohr und Anwalt der Schwachen in unserer Gesellschaft, so dass wir auch unsere Augen nicht vor dem neu aufkommenden Rechtsradikalismus verschließen dürfen.
Der Gründungsausruf der Naturfreunde "Frieden und Wohlfart allen Menschen auf Erden..." kennzeichnet die Tradition unseres Verbandes, aber auch gleichzeitig Arbeitsauftrag und Verpflichtung für unsere Zukunft.
Berg frei
(Text: Markus Zähringer)
Das Naturfreundehaus in den Herzen
Das Naturfreundehaus Radolfzell "In den Herzen"
...liegt direkt am Seeufer des Bodensee.
Beim Haus:
- eigener Parkplatz
- große Rasenflächen
- schattenspendende Bäume
- Grillplatz
- Spielmöglichkeiten für Kinder
- flacher Badestrand
Die Idee der NaturFreunde spiegelt sich in unserem schönen und gut gepflegten Haus, dem Herzstück des Vereins, wieder - naturnah und trotzdem nur 10 Fußminuten vom Stadtzentrum entfernt.
Unser Haus verfügt über 28 Gästebetten, aufgeteilt in fünf 4-Bettzimmer und ein 8-Bettzimmer im Obergeschoss. Auf dem Flur befinden sich zwei Wasch- und Duschräume und zwei WC. Dem Klima zuliebe sorgen wir mit einer Brauchwasser-Solaranlage auf dem Dach für warmes Wasser im Haus. Im Erdgeschoss ist die Selbstversorger-Küche mit Kühlfächern für jedes Zimmer. Der große Aufenthaltsraum, mit gasbeheiztem Kachelofen, bietet Platz für bis zu 50 Personen. Getränke können im Haus gekauft werden.
Hunde und andere Tiere sind auf dem Platz und im Haus nicht erlaubt.
Paddelboote, Kanus und kleine Schlauchboote - generell keine Motoren - können mitgebracht werden.
Zu unseren vereinsinternen Wander- und Freizeitveranstaltungen sind unsere Gäste herzlich eingeladen.
Das Haus ist geöffnet von Mitte Mai (Pfingsten) bis Mitte September (nur für Selbstversorger)
Sollten Sie Interesse haben, eine unvergessliche Zeit in unserem Naturfreundehaus zu verbringen, wenden Sie sich einfach an unsere Buchungsadresse:
NaturFreunde Radolfzell e.V.
Postfach 1425
78304 Radolfzell am Bodensee
oder an
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Über die Region
Radolfzell liegt am nordwestlichen Ufer des Bodensees, am Untersee (Zeller See und Gnadensee), an der alten Straße Konstanz-Singen-Engen, landschaftlich eingebettet zwischen Bodensee, Höri, Hegau und Bodanrück. Das Stadtgebiet liegt zwischen 395 Meter (Bodensee) und 675 Meter (Ortsteil Liggeringen) über Normalnull. Im östlichen Stadtgebiet befindet sich auf der Gemarkung Möggingen der etwa zwei Kilometer lange und 600 Meter breite Mindelsee.
Die Höri ist eine Halbinsel im westlichen Bodensee zwischen Stein am Rhein und Radolfzell.
Die etwa 45 km² große Halbinsel Höri umfasst das nördliche Ufer des Untersees und das südliche Ufer des Zeller Sees mit den Gemeinden Gaienhofen, Moos und Öhningen, die den Gemeindeverwaltungsverband Höri bilden.
Höchste Erhebung ist der Schiener Berg (708 m ü. NN), niedrigster Punkt das Ufer am Untersee (395,7 m ü. NN).
Der Hegau ist eine vulkanisch geprägte Landschaft im Süden von Baden-Württemberg nordwestlich des Bodensees. Er liegt zwischen der Baaralb und Donau im Norden, dem Bodensee im Osten, dem Hochrhein im Süden und dem Schweizer Kanton Schaffhausen im Westen.
Sein Zentrum rings um die Stadt Singen weist markante Vulkankegel auf. Die Höhenlage reicht von 395 m am Bodensee bis 924 m am Schweizer Grenzberg Randen, dem südwestlichsten Ausläufer der Schwäbischen Alb.
In der Mitte des Miozäns (vor etwa 14 Mio. Jahren) setzte im Hegaugebiet, das am Schnittpunkt zweier Störungssysteme liegt, ein starker Vulkanismus ein (beim Hohenstoffeln erst 1,5 Mio. Jahre später). Es bildeten sich rund ein Dutzend Vulkane, die große Mengen Tephra förderten. Dadurch bildete sich eine 100 m – mächtige Tuffschicht. Vor 9 Mio. Jahren intrudierte in die östlichen Schlote Phonolith. Dieser konnte jedoch nicht bis zur Erdoberfläche gelangen und erstarrte unter der Tuffschicht. Vor 6 Mio. Jahren erfolgte die Intrusion von Melilithit („Hegauer Basalt“) in die westlichen Schlote, wo dieses ebenfalls erstarrte. Der Grund für diese Vulkantätigkeit wird in einer, für geologische Verhältnisse, schnellen Absenkung des Oberrheingrabens gesehen.
Im Pleistozän wurde im Zuge der Riß-Kaltzeit (vor etwa 150.000 Jahren) auch das Hegau-Gebiet von einem dicken Eispanzer bedeckt. Der Gletscher räumte Molasse und Tuff ab, die härteren Phonolith- bzw. Basaltkerne waren jedoch widerstandsfähiger und hielten den Eismassen stand. Auf diese Weise wurde das erstarrte Magma freigelegt und erst dadurch bekam die Landschaft ihr heutiges Aussehen.
Städte und Orte
- Singen am Fuße des Hohentwiel, der Hauptort des Hegaus, ist Industriestadt und Eisenbahnknotenpunkt, hat jedoch erst seit 1899 Stadtrechte.
- Stockach, die vor dem Aufstieg von Singen zur Industriestadt größte Stadt des Hegaus, liegt unweit des Überlinger Sees an der Stockacher Aach. Die Stadt ist weithin bekannt durch das „Hohe Grobgünstige Narrengericht“, das alljährlich am „Schmotzige Dunschdig“ tagt.
- Aach ist die Stadt, in der der Aachtopf liegt, die stärkste Quelle Deutschlands.
- Eigeltingen, ein kleines Dorf zwischen den Hegau-Bergen, zwischen Engen und Stockach gelegen.
- Engen liegt in einem engen Tal, einer „Engi“, in der Nähe des Hohenhewen.
- Tengen, Tengen-Hinterburg war einmal die kleinste Stadt Deutschlands, bis es 1519 zerstört wurde.
- Blumenfeld konnte später mit 150 Einwohnern den Titel Kleinste Stadt Deutschlands für sich beanspruchen.
- Radolfzell am Untersee war die einzige reichsunmittelbare Freie Reichsstadt des Hegaus.
Liste der Schlösser im Hegau
- Beurener Schlössle in Beuren an der Aach bei Singen
- Bietinger Schloss (Gemeinde Gottmadingen)
- Bittelbrunner Schlössle (Jugendhaus der KJG Freiburg im Breisgau in Bittelbrunn)
- Schloss Blumenfeld in Blumenfeld (Pflegeheim)
- Burg Hohenfriedingen bei Friedingen
- Gottmadinger Schloss (heute Rathaus)
- Hilzinger Schloss (heute Rathaus)
- Krenkinger Schlössle in Engen (Sitz des Polizeipostens Engen-Tengen und des Notariats Engen)
- Schloss Bodman bei Bodman-Ludwigshafen
- Schloss Langenstein bei Aach-Eigeltingen
- Schloss Schlatt unter Krähen bei Singen
- Schloss Steißlingen in Steißlingen
- Schloss Langenrain bei Allensbach
- Schloss Weiterdingen in Weiterdingen (Tagungsstätte und früheres Kloster)
Der Bodanrück ist als Molasserücken eine 112 km² große und maximal 693,4 m ü. NN hohe Halbinsel, die den Nordwestteil des Bodensees in den Überlinger See und Untersee teilt. Er liegt im Landkreis Konstanz im Süden von Baden-Württemberg (Deutschland). Im engeren Sinn versteht man unter dem Bodanrück die höher liegenden Teile der Halbinsel.
Der Bodanrück liegt zwischen dem Überlinger See im Nordosten und dem Untersee im Südwesten; Letzterer teilt sich in die halbinselnahen Seeteile Gnadensee und Markelfinger Winkel und in den halbinselfernen Seeteil Zeller See. Östlich schließt sich als Hauptteil des Bodensees der Obersee an. Westlich befindet sich der Hegau, eine Berg- und Hügellandschaft. An den Rändern des Bodanrück liegen Bodman-Ludwigshafen im Norden, Konstanz im Südosten, Allensbach im Süden und Radolfzell im Westen. Dem Bodanrück vorgelagert ist an der Nordostseite die Insel Mainau und im Süden die Insel Reichenau.
Die Halbinsel wurde von Alfred Benzing als Landzunge bezeichnet. Vielerorts bietet sich von den Erhebungen der Halbinsel gute Aussicht unter anderem über den angrenzenden Bodensee. Landschaftlich spektakulär sind die Schluchten an der Nordostseite, wo der Bodanrück steil zum Überlinger See abfällt: die Marienschlucht, die sich rund 100 Meter tief in das Molassegestein eingegraben hat, das "Echotal" beim Stöckenloch (Molassewand in circa 60 m Entfernung) und die Katharinenschlucht. Obstwiesen und Weiden sowie Wald und verschiedene Moor- und Riedgebiete prägen das Landschaftsbild. Nahe Radolfzell erstreckt sich als größter See der Halbinsel der Mindelsee.
Zu den Sehenswürdigkeiten des Bodanrück gehören neben den Schluchten an der Nordostseite und denjenigen in den Ortschaften:
- der Wild- und Freizeitpark Allensbach (auch „Wild- und Freizeitpark Bodanrück“ genannt), 75 ha groß, mit über 350 Tieren in 20 Tierarten
- das Naturschutzgebiet Wollmatinger Ried und die Naturschutzgebiete um die nahe Halbinsel Mettnau und den Mindelsee
- der Burghof Wallhausen, ehemaliges Forsthaus über dem Überlinger See, gebaut 1661 neben der Ruine der alten Burg Tettingen des Minnesängers Heinrich von Tettingen
Der Mindelsee ist ein Gletscherzungensee auf dem Bodanrück auf den Gemarkungen Möggingen und Markelfingen im östlichen Gemeindegebiet von Radolfzell. Der See liegt rund 1800 Meter nordöstlich von Markelfingen. Die heutige Wasserfläche beträgt etwa 115 Hektar bei einer mittleren Wassertiefe von acht Metern. Der See erstreckt sich mit rund 2200 m Länge und rund 570 m Breite in Nordwest-Südost-Richtung. Neben etlichen Quellen wird er vom Fällgraben aus Westen, sowie vom Krebsbach und Adernbach aus Osten gespeist, der Abfluss erfolgt über den Mühlbach in den Untersee. Seit 1938 ist das Gebiet Naturschutzgebiet mit einer Fläche von rund 411 Hektar. Für weitere 50 Hektar gilt der Status eines Landschaftsschutzgebietes. Anfang des 21. Jahrhunderts wurde das Naturschutzgebiet Mindelsee nach den Richtlinien der Europäischen Union als Bedeutendes Vogelschutzgebiet ausgewiesen und in die Liste der Natura-2000-Gebiete aufgenommen.
Das Mindelseebecken, das bis zu 100 Meter unter dem durchschnittlichen Höhenniveau der umliegenden jungeiszeitlichen Drumlinlandschaft liegt, wurde in der Würmeiszeit von einer Gletscherzunge des Rheingletschers ausgeschürft und füllte sich nach dem Abschmelzen der Gletscherzunge vor etwa 15.000 Jahren mit Wasser. In den weiten, feuchten, umliegenden Gebieten bildeten sich Niedermoore mit Torfschichten bis zu zehn Metern Mächtigkeit.
Neben dem Torfstich, der bis in die ersten Jahrzehnte des letzten Jahrhunderts währte, waren aber vor allem die Meliorationsmaßnahmen prägend für das Landschaftsbild des heutigen Mindelseegebietes, also Maßnahmen zur Werterhöhung des Bodens. Der Seespiegel wurde durch Verlandungsprozesse und später durch Trockenlegungsmaßnahmen, die schon im späten Mittelalter begannen, immer wieder abgesenkt, sodass der See von einstmals mehr als 8 Kilometern Länge und bis zu zwei Kilometern Breite auf die heutige Ausdehnung schrumpfte. Gleichzeitig resultiert jedoch die Vielfalt der Lebensräume des heutigen Naturschutzgebietes aus diesen Versuchen, das Sumpfloch, wie es genannt wurde, trocken zu legen.
Das insgesamt kleine Mindelseegebiet beherbergt eine Reihe von Lebensräumen, von denen die meisten in unserer Zeit immer stärker gefährdet, oder schon zur Gänze verschwunden sind. Neben der offenen Wasserfläche sind das vor allem ausgedehnte Schilfzonen und trockenere Riedwiesen, verlandende Torfstichgebiete mit verbliebenen kleinen Weihern und Teichen, und daran anschließend Busch- und Hochbuschfluren. Die Ried-, Streu- und vor allem für die Schafweide extensiv genutzten Weidewiesen sind oft von einem artenreichen Heckensaum umgeben. Im Süden grenzt ein alter, hochstämmiger rotbuchendominierter Mischwald unmittelbar an den See. Entlang der zufließenden Bäche und des Mühlbaches sind Weiden- und Pappelgalerien entstanden. Besonders reich an sehr seltenen Pflanzen und Insekten sind die Kalkquellsümpfe im Norden und Osten des Sees.
Mehr als 700 verschiedene Blütenpflanzen, sowie Hunderte Moos- und Algenarten wurden im Mindelseegebiet festgestellt, darunter viele seltene, zum Teil vom Aussterben bedrohte Arten. Besonders erwähnenswert ist das Vorkommen von über 20 Orchideenarten, darunter das europaweit geschützte Torf-Glanzkraut, die Sumpf-Stendelwurz, die Sommer-Drehwurz, und Traunsteiners Knabenkraut.
Ebenso artenreich und vielfältig ist die Tierwelt. Fast 600 Käferarten, über 400 verschiedene Schmetterlinge sowie etwa 40 unterschiedliche Libellen kommen im Naturschutzgebiet vor.
Bemerkenswert sind auch die Vorkommen verschiedener Fledermausarten, darunter die des sehr gefährdeten Grauen Langohrs.
Im Naturschutzgebiet wurden an die 100 regelmäßig brütende Vogelarten gezählt, unter ihnen selten gewordene wie Neuntöter, Drosselrohrsänger, Mittelspecht oder Schwarzkehlchen. Die Flussseeschwalbe konnte mit Hilfe von im See verankerten Plattformen (Brutflößen) wieder angesiedelt werden. Trotz anscheinend optimaler Voraussetzungen verschwanden auch hier früher regelmäßig brütende Arten wie Bekassine, Raubwürger oder Wiedehopf. Im Herbst und Winter bietet der Mindelsee (so lange er nicht zufriert) vielen Wasservögeln ein sicheres Rast-, Mauser- und Überwinterungsgebiet. Besonders hervorzuheben sind die Rast- und vereinzelten Wintervorkommen der in ihrem gesamten Verbreitungsgebiet gefährdeten Moorente.
Die Randbereiche des Sees, die Tümpel und Weiher sind reich an Amphibien und Reptilien. Wasserfrosch, Springfrosch und der Teichmolch finden hier ihre Lebensräume. Die Ringelnatter ist nicht selten, in den trockeneren Gebieten kommt die Zauneidechse vor.
Der Mindelsee wird von einer Berufsfischerin betreut – sowohl Besatz als auch Befischung unterliegen einer strengen Kontrolle.
Quelle: Wikipedia
Die Stadt Radolfzell
Radolfzell am Bodensee ist eine Stadt am nördlichen Ufer des Bodensees etwa 20 Kilometer nordwestlich von Konstanz und zehn Kilometer östlich von Singen (Hohentwiel) und nach diesen die drittgrößte Stadt im Landkreis Konstanz, die drittgrößte Stadt am Bodensee und die einzige Stadt, die den Zusatz „am Bodensee“ trägt. Radolfzell bildet ein Mittelzentrum für die umliegenden Gemeinden und ist seit dem 1. Januar 1975 Große Kreisstadt.
Radolfzell ist Kurort (Mettnaukur/Mettnau) und Eisenbahnverkehrsknotenpunkt mit Gewerbe im Maschinenbau, in der Automobilzulieferung und in der Textil- und Nahrungsmittelindustrie.
Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Die Zahlen sind Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen Ämter (nur Hauptwohnsitze).
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¹ Volkszählungsergebnis
Wappen
Blasonierung: „Gespalten von Gold und Silber; vorne ein golden gekrönter, golden bewehrter und rot gezungter roter Löwe, hinten ein durchgehendes, halbes rotes Balkenkreuz am Spalt.“
Der Marktort des Klosters Reichenau bekam 1267 Stadtrecht, wurde 1298 an Habsburg verkauft und war im 15. Jahrhundert vorübergehend Reichsstadt. In die Zeit der Klosterherrschaft fällt noch das älteste Siegel, das einen thronenden Bischof, wohl den Ortsgründer St. Radolt, enthält. Im Sekret nach 1300 ist der im Kniestück dargestellten Figur der Habsburger Löwe beigefügt; sie ersetzte im dritten Siegel (seit 1514) der heutige Schild. Das Kreuz ist eine Minderung des Reichenauer Wappens. Krone und goldene Bewehrung des Löwen verlieh 1526 Erzherzog Ferdinand. Nur das Stadtwappen tritt siegelmäßig seit dem 18. Jahrhundert auf, nachdem es farbig schon 1513 auf einer Wappenscheibe vorkommt.
Die Wappensymbole tauchen erstmals in einem Siegel aus dem Jahr 1483 auf.
Radolfzell unterhält mit folgenden Städten eine Städtepartnerschaft:
- Istres, Département 13 Bouches-du-Rhône (Frankreich), seit 1974
- Amriswil, Kanton Thurgau (Schweiz), seit 1999
Bauwerke
Sakralbauten
Das Münster Unserer Lieben Frau ist ein spätgotischer Bau, der wahrscheinlich eine ältere spätromanische Basilika ablöste. Die älteste Wandmalerei zeigt eine Kreuzigungsszene, die vom Künstler in die Gegend um Radolfzell verlegt wurde. Weitere Kirchen in der Kernstadt sind die katholische Kirche St. Meinrad von 1957/59 und die evangelische Christuskirche von 1965/67.
In den Stadtteilen gibt es meist alte katholische Kirchen, und zwar in Güttingen (St. Ulrich, erbaut 1795, 1884, 1896 erweitert), in Markelfingen (St. Laurentius, erbaut 1612) und in Möggingen (St. Gallus 1749 erbaut, Turm von 1839). Die Kirche St. Zeno in Stahringen wurde erst 1836, die Kirche St. Georg in Liggeringen 1905 im neoromanischen Stil. Die Pfarrkirche St. Nikolaus in Böhringen besteht schon seit 1728. 1952 wurde die Pfarrkirche erweitert und bekam auch einen neuen Kirchturm. Die evangelische Paul-Gerhardt-Kirche in Böhringen wurde 1958 erbaut.
Der Ölberg am Münster zeigt die Ölbergszene. Die Kopien der Originalfiguren, die Originale befinden sich im Münster, wurden durch Spenden aufwendig saniert und erstrahlen nun wieder in den ursprünglichen Farbtönen. Eine große Einzelspende stammte aus der Hand des Ehrenbürgers Werner Messmer.
Das Kapuzinerkloster wurde 1625 bis 1627 errichtet, doch bereits 1632 abgerissen, aber 1659/60 wieder aufgebaut. 1826 wurden die Wohngebäude abgerissen und die Klosterkirche zu einem Wohnhaus umgebaut. Heute sind hier städtische Dienststellen und das so genannte Weltkloster untergebracht.
Profanbauten
- Das heutige Rathaus wurde 1848 anstelle des alten Rathauses von 1421 erbaut und diente zugleich als Bezirksgerichtsgebäude und städtische Fruchthalle.
- Das Österreichische Schlösschen wurde ab 1609 begonnen, doch zog sich der Bau soweit hin, dass der Bau bis ins 18. Jahrhundert als Fruchtschütte, Weinlager und Speicher genutzt wurde. Erst dann wurde er fertiggestellt und war zunächst Rathaus (ab 1734) und dann Schulhaus. Heute befindet sich hier die Stadtbibliothek.
- Die Alte Dompropstei war von 1485 bis 1631 ein Pfleghof der Dompropstei Konstanz sowie Amtssitz der Verwaltung.
- Der Stadtgarten wurde 1924 eröffnet. Dabei handelt es sich um den ehemaligen Stadtgraben.
- Der Pulverturm und der Höllturm sind Teile der ehemaligen Stadtbefestigung.
- Ein herausragendes Gebäude der 1950er Jahre ist der alte Wasserturm des Milchwerks. Geplant ist eine weitgehende Umgestaltung des Bauwerks zu einem Passiv-Hochhaus.
- Das Scheffelschlösschen auf der Mettnau war Villa des Dichters Joseph Victor von Scheffel. Heute ist es Sitz der Verwaltung der Mettnau-Kur.
- Die Villa Bosch wurde von dem Apotheker Franz Karl Josef Bosch (1809 bis 1881) im Jahre 1865 erbaut. Sie dient als städtische Galerie und für Veranstaltungen wie Kleinkunst, Konzerte und Tagungen.
- Die Villa Finckh in Radolfzell ist nicht nach dem Heimatdichter Ludwig Finckh (1876–1964) benannt, sondern nach Wilhelm Finckh (1863–1915). Er war der Schwiegersohn von Jacques Schiesser, dem Gründer der Firma Schiesser. Etwa 1884 begann Wilhelm Finckh für Schiesser zu arbeiten und betreute zunächst die Auslandsabteilung. Später heiratete er die einzige Tochter des Ehepaars Schiesser, Adele. Nach dem Tod des Firmengründers übernahm Finckh dessen Aufgabe im Unternehmen. Die Villa Finckh wurde 1900 von Franz Schmal erbaut.
Vogelwarte
1928 wurde in Radolfzell die Süddeutsche Vogelwarte als private Vogelwarte eingerichtet, die jedoch 1938 wieder schließen musste. Nach dem Zweiten Weltkrieg siedelte die Vogelwarte Rossitten in das Wasserschloss Möggingen im heutigen Radolfzeller Stadtteil Möggingen um. Seither beherbergt die Stadt wieder eine Vogelwarte, die Vogelwarte Radolfzell.
Quelle: Wikipedia
Photo: www.hegau-panorama.de
Der Bodensee
Unter der Bezeichnung Bodensee fasst man die drei im nördlichen Alpenvorland liegenden Gewässereinheiten Obersee, Untersee und Seerhein zusammen. Es handelt sich also um zwei verschiedene, aber räumlich nahe liegende Seen, die durch den Seerhein – einen Abschnitt des Rheins – verbunden sind.
Der Bodensee liegt im Alpenvorland. Die Uferlänge beider Seen beträgt 273 km. Davon liegen 173 km in Deutschland, 28 km in Österreich und 72 km in der Schweiz. Der Bodensee ist, wenn man Obersee und Untersee zusammenrechnet, mit 536 km² nach dem Plattensee (594 km²) und dem Genfersee (580 km²) flächenmäßig der drittgrößte, gemessen am Wasservolumen (48 km³) nach dem Genfersee (89 km³) der zweitgrößte See Mitteleuropas und erstreckt sich zwischen Bregenz und Stein am Rhein über 69,2 km. Sein Einzugsgebiet beträgt rund 11.500 km² und reicht im Süden bis nach Italien.
Die Fläche des Obersees beträgt 473 km². Er erstreckt sich zwischen Bregenz und Bodman-Ludwigshafen über 63,3 km und ist zwischen Friedrichshafen und Romanshorn 14 km breit; an seiner tiefsten Stelle zwischen Fischbach und Uttwil misst er 254 m.
Die drei kleinen Buchten des Vorarlberger Ufers haben Eigennamen: Vor Bregenz liegt die Bregenzer Bucht, vor Hard und Fußach die Fußacher Bucht und westlich davon der Wetterwinkel. Weiter westlich, bereits in der Schweiz, befindet sich die Rorschacher Bucht. Nördlich, auf bayerischer Seite, ist die Reutiner Bucht. Der Bahndamm vom Festland zur Insel Lindau und die Seebrücke für den Autoverkehr grenzen vom Bodensee den so genannten „Kleinen See“ ab, der zwischen dem Lindauer Ortsteil Aeschach und der Insel liegt.
Der nordwestliche, fingerförmige Arm des Obersees heißt Überlinger See. Im allgemeinen Sprachgebrauch wird der Überlinger See als eigenständiger Seeteil betrachtet, die Grenze zwischen Obersee und Überlinger See verläuft in etwa entlang der Linie zwischen der Südostspitze des Bodanrücks (das zur Stadt Konstanz gehörende „Hörnle“) und Meersburg. Östlich vor Konstanz liegt der sogenannte Konstanzer Trichter zwischen dem deutschen und dem Schweizer Ufer.
Der Untersee, der vom Obersee bzw. von dessen nordwestlichem Arm Überlinger See durch die große Halbinsel Bodanrück abgetrennt ist, weist eine Fläche von 63 km² auf. Er ist durch die Endmoränen verschiedener Gletscherzungen und Mittelmoränen geprägt und stark gegliedert. Diese Seeteile haben eigene Namen. Nördlich der Insel Reichenau befindet sich der Gnadensee. Westlich der Insel Reichenau, zwischen der Halbinsel Höri und der Halbinsel Mettnau befindet sich der Zeller See. Nördlich der Mettnau liegt der Markelfinger Winkel. Die Drumlins des südlichen Bodanrücks setzen sich am Grund dieser nördlichen Seeteile fort. Südlich der Reichenau erstreckt sich von Gottlieben bis Eschenz der Rheinsee mit seiner zum Teil ausgeprägten Rheinströmung. Früher wurde dieser Seeteil nach dem Ort Berlingen Bernanger See genannt. Auf den meisten Karten ist der Name des Rheinsees auch deshalb nicht aufgeführt, weil sich dieser Platz am besten für die Beschriftung des Untersees eignet.
Das Bodenseebecken wurde wesentlich während der Würm-Eiszeit durch den aus dem alpinen Rheintal austretenden Rheingletscher geformt, in dessen fluvioglazial erodiertem Zungenbecken der heutige Bodensee liegt. Dieser kann insofern als würmglazialer Zungenbeckensee oder Gletscherrandsee bezeichnet werden. Nach der Eiszeit bestand der Bodensee zuerst als ein See. Der Seerhein und die damit verbundene Trennung in zwei Seen entstand vor mehreren tausend Jahren durch die rheinische Erosion, die den Seespiegel absenkte und das heutige Seerheintal trocken legte.
Hauptzufluss des Obersees ist der Alpenrhein, Abfluss des Obersees ist der Seerhein, der wiederum Hauptzufluss des Untersees ist. Abfluss des Untersees ist der Hochrhein. Der Alpenrhein und der Seerhein vermischen sich nur bedingt mit den Seewässern und durchströmen die Seen in meist gleich bleibenden Bahnen. Daneben gibt es zahlreiche kleinere Zuflüsse (236). Die wichtigsten Nebenzuflüsse des Obersees sind Bregenzer Ach, Leiblach, Argen, Schussen, Rotach, Seefelder Aach, Stockacher Aach, Aach (bei Arbon), Steinach, Goldach und Alter Rhein. Wichtigster Nebenzufluss des Untersees ist die Radolfzeller Aach.
Im Bodensee liegen zehn Inseln größer als 2000 m². Die größte Insel ist die Reichenau. Die größten im Obersee sind die Mainau und die Insel Lindau.
Auf der Insel Reichenau, die zur Gemeinde Reichenau gehört, liegt das ehemalige Kloster Reichenau. Dieses gehört auch aufgrund dreier früh- und hochmittelalterlichen Kirchen zum Welterbe der UNESCO. Die Insel ist auch durch intensiv betriebenen Gemüsebau bekannt.
Die Insel Mainau liegt im Südosten des Überlinger Sees. Die Eigentümer, die Familie Bernadotte, haben die Insel als touristisches Ausflugsziel eingerichtet und dafür botanische Anlagen und Tiergehege geschaffen.
Auf der Insel Lindau ganz im Osten des Obersees befindet sich sowohl die Altstadt als auch der Hauptbahnhof der gleichnamigen Stadt Lindau.
Kleinere Inseln im Obersee sind die Dominikanerinsel sechs Meter östlich der Altstadt von Konstanz mit dem Steigenberger-Hotel (2 Hektar) und die winzige Insel Hoy bei Lindau, im Untersee die Insel Werd im Übergang zum Hochrhein, zwei kleine Inseln vor dem Wollmatinger Ried (Triboldingerbohl mit 13 Hektar und Mittler oder Langbohl mit 3 Hektar) und die so genannte Liebesinsel (0,2 Hektar) gut einen Kilometer südlich und westlich der Halbinsel Mettnau.
Ökologie
Flora
Bis ins 19. Jahrhundert hinein galt der Bodensee als naturbelassenes Gewässer. Seitdem wurde die Natur stark durch Rodungen und die Bebauung zahlreicher Uferteile beeinflusst. Dennoch sind einige naturnahe Bereiche vor allem in den Naturschutzgebieten erhalten geblieben oder wurden renaturiert. Daher weist die Bodenseeregion einige Besonderheiten auf. Dazu zählen die große Waldlandschaft am Bodanrück, das Vorkommen des Lungen-Enzians und der Knabenkraut-Arten aus den Gattungen Dactylorhiza und Orchis im Wollmatinger Ried sowie das der Sibirischen Schwertlilie (Iris sibirica) im Eriskircher Ried, das daher seinen Namen erhalten hat.
Fauna
Vögel
Der Bodensee ist ein wichtiges Überwinterungsgebiet für rund 250.000 Vögel jährlich. Vogelarten wie der Alpenstrandläufer, der Große Brachvogel und der Kiebitz überwintern am Bodensee. Auf dem Zug im Spätherbst finden sich auf dem See auch zahlreiche Seetaucher ein (Pracht- und Sterntaucher, einzelne Eistaucher).
Dem Bodensee kommt auch als Rastgebiet während des Vogelzuges eine große Bedeutung zu. Der Vogelzug verläuft dabei oft unauffällig und ist am ehesten bei besonderen Wetterlagen als sichtbarer Tagzug erkennbar. Erst bei länger anhaltenden, großräumigen Tiefdrucklagen kommt es nicht selten zu einem Stau mit großen Ansammlungen von Zugvögeln. Dies lässt sich im Herbst oft gut am Eriskircher Ried am nördlichen Bodensee beobachten. Hier stößt der Breitfrontzug direkt an den See und Vögel versuchen dann dem Ufer entlang Richtung Nordwest zu ziehen. Die Bedeutung des Bodensees als wichtiges Rast- und Überwinterungsgebiet wird unterstrichen durch das Max-Planck-Institut für Ornithologie – Vogelwarte Radolfzell, das als Beringungszentrale für die deutschen Bundesländer Bayern, Baden-Württemberg, Berlin, Rheinland-Pfalz und das Saarland sowie für Österreich zuständig ist und den Vogelzug erforscht.
Im Frühjahr ist der Bodensee ein bedeutendes Brutgebiet, vor allem für Blässhuhn und Haubentaucher. Aufgrund der stark schwankenden Wasserstände bevorzugen manche Arten jedoch andere Brutgebiete. Die zehn häufigsten Brutvogelarten am Bodensee sind nach einer Erhebung in den Jahren 2000 bis 2003 in absteigender Reihenfolge: Amsel, Buchfink, Haussperling, Kohlmeise, Mönchsgrasmücke, Star, Rotkehlchen, Zilpzalp, Grünfink und Blaumeise.
Weiterhin ist der Bodensee mit seinen Naturschutzgebieten, wie dem Wollmatinger Ried oder der Halbinsel Mettnau, auch die Heimat vieler Vogelarten. 412 Arten sind bislang nachgewiesen.Als typische Wasservögel werden Löffelente, Schellente, Gänsesäger, Tafelente, Graureiher, Spießente, Reiherente und Stockente genannt.
Fische
Im Bodensee leben rund 45 Fischarten. Der Jahresertrag der Fischerei liegt bei 1,5 Mio. kg. Eine Besonderheit für die Lage des Sees ist das Vorkommen von Felchen (Coregonus spec.) und des Seesaiblings (Salvelinus alpinus). Bedeutend für die Fischerei sind gelistet nach ihrer Wichtigkeit die zehn wichtigsten heimischen Fischarten des Bodensees: Blaufelchen (Bodenseefelchen, Coregonus wartmanni), Sandfelchen (Weißfelchen, Coregonus artedi), Gangfisch (Coregonus macrophthalmus), Kilch (Coregonus gutturosus), Äsche (Thymallus thymallus), Barsch (Kretzer, Barschling, schweizerdeutsch: Egli, Perca fluviatilis), Brachsen (Brasse, Abramis brama), Hecht (bis 1,40 m lang und 20 kg schwer, Esox lucius), Zander (Sander lucioperca) und Trüsche (Quappe, Lota lota). Hinzu kommen noch Aal (Anguilla anguilla), Groppe (Cottus gobio), Schleie (Tinca tinca), Wels (bis 3 m lang, Silurus glanis) und Seeforelle (Salmo trutta lacustris).
Der Bodenseefelchen, der aufgrund seines großen Vorkommens im Bodensee nach diesem benannt wurde, wird oft ganz oder als Filet (nach Müllerin Art) in den Fischlokalen rund um den Bodensee angeboten.
Die ehemals im Bodensee endemischen Fischarten Bodensee-Kilch (Coregonus gutturosus) und Bodensee-Tiefensaibling (Salvelinus profundus) gelten als verschollen.
Neozoen
Seit Jahren siedeln sich Neozoen im Ökosystem Bodensee an und gefährden oder verdrängen zum Teil einheimische Arten. Jedoch zählt auch die Regenbogenforelle (Oncorhynchus mykiss) zu dieser nicht heimischen Fauna. Sie wurde um 1880 zur Bereicherung der heimischen Fauna und aus wirtschaftlichen Überlegungen im Bodensee eingesetzt. Zu den gebietsfremden Tierarten zählen die Dreikantmuschel (Dreissena polymorpha), die ausgehend vom Schwarzmeergebiet, seit Ende des 18. Jahrhunderts fast ganz Europa erobert und zwischen 1960 und 1965 in den Bodensee eingeschleppt wurden. Nach einer Massenvermehrung während der 1980er-Jahren im Rhein und zuvor in größeren Seen ist die Art heute wieder im Rückgang begriffen. Probleme traten durch die Dreikant- oder Wandermuschel unter anderem dadurch auf, dass der Besatz Wasserentnahmerohre verstopfte. Außerdem kann die Art den heimischen Großmuscheln zum Verhängnis werden, weil sie in Nahrungskonkurrenz tritt. Heute ist laut Aussage des Instituts für Seenforschung (ISF) die Dreikantmuschel aber auch eine wichtige Nahrungsbasis für überwinternde Wasservögel. Tatsächlich hat die Anzahl der Überwinterer sich in rund 30 Jahren mehr als verdoppelt. Der Große Höckerflohkrebs (Dikerogammarus villosus) breitete sich seit 2002 ausgehend von zwei Uferabschnitten bei Hagnau und Immenstaad, über das Ufer des Überlinger Sees (2004), die des ganzen Obersees (2006) auf beinahe das ganze Bodensee- und Rheinseeufer (2007) aus. Als „Killer shrimp“ eilt ihm der schlechte Ruf eines gefräßigen Räubers von Fischlarven und Fischeiern voraus. Jüngstes Beispiel ist die nur sechs bis elf Millimeter kleine Schwebegarnele (Limnomysis benedeni), die 2006 im vorarlbergischen Hard aufgefunden wurde und heute fast im ganzen Bodensee zu finden ist. Sie stammt aus den Gewässern rund um das Schwarze Meer. Sie ist vermutlich zunächst von Schiffen donauaufwärts transportiert worden, bevor sie sich im Rheinsystem verbreiten konnte und in den Bodensee gelangte. Die Schwebegarnelen, die im Winter an manchen Stellen in Schwärmen von mehreren Millionen Tieren auftreten, sind schon jetzt ein einflussreiches Glied der Nahrungskette im Bodensee. Sie verzehren abgestorbenes Tier- und Pflanzenmaterial sowie Phytoplankton, werden aber auch selbst von Fischen gefressen. Heute findet sich im westlichen Bodensee vor allem der aus Nordamerika stammende Kamberkrebs (Orconectes limosus), der Mitte des 19. Jahrhunderts zur Ertragssteigerung in europäische Gewässer eingesetzt wurde, vereinzelt die Chinesische Wollhandkrabbe (Eriocheir sinensis) und in den Zuflüssen des Sees den Signalkrebs (Pacifastacus leniusulus). Da diese Großkrebsarten zwar selbst gegen die Krebspest immun sind, den Erreger aber weiter verbreiten, geht von ihnen eine große Gefahr für die heimischen Arten wie Edelkrebs, Dohlenkrebs oder Steinkrebs aus. Die Tiere sind oft anspruchslos, vermehren sich schnell und leben räuberisch, so dass sie auch für verschiedene Kleinfischarten eine Bedrohung darstellen. Im ISF wird seit 2003 systematisch zum Thema geforscht.
Naturschutzgebiete
Obersee
Das größte Naturschutzgebiet des Bodensees ist das Rheindelta, das sich entlang des Bodenseeufers zwischen der Mündung des alten Rheinlaufes bis zur Dornbirner Ach bei Hard erstreckt. Seit ihm ab 1982 internationale Bedeutung zukommt, wurden dort 340 Vogelarten beobachtet. Auf der Schweizer Seite des Alten Rheins liegt das Naturschutzgebiet Altenrhein.
Am Bodensee gibt es viele weitere Naturschutzgebiete, die hier vom Rheindelta an gegen den Uhrzeigersinn (entsprechend der Fließrichtung des Rheines durch den Bodensee) zum Teil aufgelistet werden.
Das Naturschutzgebiet Wasserburger Bucht zwischen Nonnenhorn und Wasserburg hat einen dichten Schilfgürtel bewahrt.
Das Gebiet des Flusses Argen zwischen Zusammenfluss von Oberer und Unterer Argen und der Mündung in den Bodensee.
Das Eriskircher Ried, das seit 1939 geschützt ist, ist das größte Naturschutzgebiet am Nordufer und liegt zwischen Rotachmündung bei Friedrichshafen und Schussenmündung bei Eriskirch. Eine besondere Bedeutung hat das Gebiet für den Haubentaucher, der dort bevorzugt nistet, und die Singschwäne. Auch die vorgelagerte Flachwasserzone ist seit 1983 unter Schutz gestellt.
Zwischen Fischbach und Immenstaad liegt am (ehemalig badischen) Grenzbach ein sehr kleines Naturschutzgebiet.
Überlinger See
Die Seefelder Aachmündung bei Unteruhldingen zwischen Unteruhldingen (Pfahlbauten) und Seefelden.
Das Sipplinger Dreieck bei Sipplingen.
Die vier großen Naturschutzgebiete in Baden-Württemberg tragen Bezeichnungen, die sich aus dem Wort Naturschutzgebiet Bodenseeufer und der näheren lokalen Bezeichnung des Naturschutzgebietes zusammensetzen. Die erläuternden Zusatzbezeichnungen in Klammern sind: (Bodman-Ludwigshafen), (Untere Güll), (Konstanz), (Markelfingen).
Das Naturschutzgebiet Aachried um die Stockacher Aachmündung zwischen Bodman und Ludwigshafen, das auch Naturschutzgebiet Bodenseeufer (Bodman-Ludwigshafen) genannt wird, ist etwas kleiner und daher auch weniger beachtet. Bedeutung kommt ihm jedoch als Überwinterungsplatz für Eisvogel, Regenpfeiferartige, besonders für die Samtente und den Ohrentaucher, zu. Im Mündungsgebiet und Flachwasser brüten mehr als 50 Vogelarten.
Zum Naturschutzgebiet Bodenseeufer (Konstanz) gehören auch am Südufer des Überlinger Sees die Partien zwischen Wallhausen und Dingelsdorf sowie Dingelsdorf und Litzelstetten. Dann folgt das Naturschutzgebiet Bodenseeufer (Güll) zwischen Litzelstetten, der Insel Mainau und Egg.
Untersee
Das Wollmatinger Ried bei Konstanz ist seit 1973 Europareservat und seit 1976 Feuchtgebiet von internationaler Bedeutung. Durch seine Lage am Seerhein ist es eine wichtige Brutzone und darf daher teilweise nur bei Führungen betreten werden.
Naturbelassene Gebiete am Schweizer Ufer des Untersees befinden sich zwischen Konstanz und Gottlieben, weiter das Naturschutzgebiet „Espenriet“ zwischen Gottlieben und Ermatingen sowie das „Wasser- und Zugvogelreservat Untersee und Rhein“ oberhalb der Rheinbrücke in Stein am Rhein.
Zum Naturschutzgebiet Bodenseeufer (Konstanz) gehören auch die Naturschutzgebiete des Untersees bei Horn (Hornspitze) sowie um Gaienhofen, Wangen, Öhningen.
Zeller See
Der Halbinsel Mettnau mit dem Naturschutzgebiet Mettnau sowie dem Mündungsgebiet der Radolfzeller Aach am Zeller See kommt als Brutzone für Enten regionale Bedeutung zu. Der große Ententeich der Mettnau entstand zufällig bei Aufschüttungsarbeiten. An der Mündung befindet sich ein Schlafplatz für Bergpieper.
Wasserqualität
Heute hat der Bodensee eine sehr gute Wasserqualität. Nach dem Zweiten Weltkrieg war eine zunehmende Verunreinigung des Bodensees festzustellen, die ab 1959 zu konkreten Maßnahmen führte. Die Internationale Gewässerschutzkommission für den Bodensee (IGKB) stellte 1963 den Phosphateintrag als Hauptursache einer bereits erkennbaren Eutrophierung fest. Ursachen des Phosphateintrags waren Düngemittelausschwemmungen und kommunale Abwässer, die durch Fäkalien und in zunehmendem Maße durch Phosphate aus Waschmitteln belastet waren. Die dabei relevante Fläche ist das gesamte 11.000 km² große hydrologische Einzugsgebiet des Bodensees.
Besonders in den 1970er-Jahren wurden hier in großem Umfang Kläranlagen errichtet, die Phosphatreinigungsleistung der vorhandenen Anlagen wurde verbessert. 1980 wurden in Deutschland Höchstmengen für Phosphate in Waschmitteln verordnet, 1986 brachte die Waschmittelindustrie durch den Einsatz von Zeolithen vollständig phosphatfreie Waschmittel auf den Markt. Die Einträge aus der Landwirtschaft lassen sich nur durch eine Extensivierung im Einzugsgebiet langfristig verringern, entsprechende gesetzliche und Förder-Maßnahmen wurden umgesetzt. Trotz dieser Maßnahmen erreichte die Phosphorkonzentration im Bodensee um 1980 das Zehnfache des natürlichen Wertes. In den frühen 1980er-Jahren wurden in Grundnähe zeitweise gefährlich niedrige Sauerstoffkonzentrationen gemessen (eine vollständige Sauerstofffreiheit des Seegrundes führt zum Umkippen eines Sees).
Seit 1979 ging die Phosphorkonzentration wieder zurück und hat mittlerweile fast wieder den natürlichen Wert erreicht. Die nicht ganz so bedeutsame Nitratkonzentration liegt nach einem kontinuierlichen Anstieg bis 1985 seither konstant bei ca. 4,4 g/m³. Durch die bessere Wasserqualität wird der See wieder zu einem nährstoffarmen Voralpensee, der er ursprünglich einmal war. Dies hat allerdings auch negative Auswirkungen auf die Fischerei: Die Fische werden aufgrund der nun herrschenden Nährstoffarmut nicht mehr so groß wie früher, was geringere Erträge bedeutet. Dafür sind die bestehenden Fischpopulationen jedoch stabiler. Ein Indiz für die Gesundung des biologischen Gleichgewichts im See stellt das Wiedererstarken der Seeforelle dar, deren Bestände sich seit der Verbesserung der Wasserqualität merklich erhöht haben.
Quelle: Wikipedia
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